Schulprojekt "Flucht"

Schulprojekt "Flucht"

Projekt „Flucht“ - ein fächerübergreifendes, bundesweit verfügbares Bildungsmodul für die
Sekundarstufe II


Projektziele
• Aufklärung über Fluchtursachen und die Lebenssituation geflüchteter Menschen
• Extremismusprävention
• Bekanntmachen von Hilfsorganisationen und lokalen Akteuren der Flüchtlingshilfe
• Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele 10, 4 und 17 der Agenda 2030
• Förderung von Mitgefühl, Solidarität und gesellschaftlichem Engagement
• Menschenrechts- und Demokratieerziehung

Projektablauf
1. Filmvorführung


Das Projekt startet mit einer Vorführung des Films „The Strangers‘ Case“ in der Schule. An dieser
Veranstaltung nehmen ausgewählte Klassen und Lehrkräfte teil, die das Projekt durchführen. Der Film
ermöglicht durch die Verknüpfung mehrerer Schicksale unterschiedliche Perspektiven auf das Thema
Flucht und vermeidet einseitige Feindbilder. Es werden Fluchtursachen wie Krieg und Verfolgung,
Schleppertum, Seenotrettung und die Schwierigkeiten bei der Integration in den Arbeitsmarkt
thematisiert.


2. Arbeitsphase (ca. 1 Schulhalbjahr)


In den darauf folgenden Monaten können sich die Schüler:innen in verschiedenen Fächern
interessengeleitet mit zahlreichen Aspekten des Themas auseinandersetzen, z. B. frauen- und kinder-
spezifische Aspekte von Flucht, Asylverfahren und Integration in den Arbeitsmarkt, pädagogische
Arbeit mit geflüchteten Kindern und Jugendlichen, (menschen-)rechtliche Grundlagen der
Seenotrettung, Klimawandel und Klimaschulden, Global Citizenship und die Agenda 2030, Bots und
Fake News auf sozialen Medien und vieles mehr.
Hierbei sollen die Schüler:innen eigenständig Kontakt zu den Kooperationspartnern aufnehmen,
Experten befragen und, sofern das realisierbar ist, auch persönliche Begegnungen erleben können.
 

3. Abschlussveranstaltung


Wir beenden das Projekt Anfang Februar mit einem schulweiten feierlichen Projekttag und einer Ausstellung.


Kontinuierliche Weiterentwicklung des bundesweiten Materialpools zum Thema „Flucht“


Das während der Arbeitsphase des Projekts in verschiedenen Fächern zusammengetragene und neu
entwickelte Unterrichtsmaterial wird in einem Moodle-Kurs gesammelt und in Form von
Arbeitsaufträgen, Informationsmaterial, Videos, Erlebnisberichten usw. anderen Schulen zur Verfügung
gestellt. Jede weitere teilnehmende Schule kann den Kurs herunterladen, ergänzen, aktualisieren und
für die eigenen Lerngruppen anpassen. Im Gegenzug steuern die Schulen zum Ende ihres Projekts
neues Material und Ergebnisse bei, die dann in den Materialpool integriert werden.

Wie ist die Projektidee entstanden?

Die Jugendlichen in unseren Klassen verfügen teilweise über sehr geringe Kenntnisse im Bereich Politik. Menschenrechte und das Grundgesetz sind ihnen in ihrer bisherigen Schullaufbahn häufig nicht vermittelt worden. Viele haben in Hinblick auf politische und gesellschaftliche Entwicklung kein Gefühl der Selbstwirksamkeit und wenig Zuversicht. Sie fühlen sich zu wenig informiert, um bei Wahlen ihre Stimme abgeben zu können. Fluchtursachen, Hilfsorganisationen und die Möglichkeiten des persönlichen Engagements zur Verbesserung der Lebenssituation geflüchteter Menschen sind ihnen mehrheitlich nicht bekannt. Informationen zum politischen Tagesgeschehen beziehen die Schüler:innen privat häufig aus sozialen Medien. Dort sind sie jedoch nach eigenen Aussagen fortwährend populistischen Parolen und extremistischer Stimmungsmache ausgesetzt. Diesen alarmierenden Missständen und Entwicklungen soll das Projekt entgegenwirken.

Der Film "The Strangers`Case"

The Strangers‘ Case ist ein jordanischer Spielfilm des amerikanischen Regisseurs, Aktivisten und Produzenten Brandt Andersen. Seit der Welturaufführung auf der Berlinale 2024 konnte der Film zahlreiche Preise gewinnen:

 

  • Amnesty International Filmpreis 2024
     
  • Raindance Film Festival 2024 (Best International Feature)
     
  • Mediterrane Film Festival Malta 2024 (Golden Bee Best Acting, Golden Bee Best Director)
     
  • Ischia Film Festival 2024 (Best Feature Film)
     
  • Amman Film Festival 2024 (Black Iris International Film Competition)
     
  • Seattle Film Festival 2024 (Best International Feature)
     
  • Stony Brook Film Festival 2024 (Jury Award for Best Feature)
  • Sicily Ambiente Film Festival 2024 (Audience Award)


Der Regisseur, Drehbuchautor und Produzent von „The Strangers‘ Case“, Brandt Andersen, hat selbst bereits an humanitären Hilfseinsätzen teilgenommen und besuchte über viele Jahre Flüchtlingsunterkünfte in Syrien, der Türkei, Jordanien, Italien, Deutschland, Frankreich und Mexiko. In seinem Drehbuch zu „The Strangers’s Case“ fasst Brandt Berichte und persönliche Erfahrungen zusammen und verdichtet sie zu fünf ineinander verflochtenen Familiengeschichten. 

2021 gründete Andersen die REEL Foundation, eine Stiftung, die Flüchtlinge und Menschen aus marginalisierten Gemeinschaften mithilfe von Film und Kunst befähigt, von ihren Schicksale zu erzählen.

 

Dem Projekt „Flucht“ hat Brandt Andersen sofort zugestimmt und er gestattet in diesem schulischen Rahmen die Aufführung seines Films über einen gesicherten Streaming-Link.

Trailer: https://youtu.be/UoXz7kt50x8?feature=shared

Begründung des Amnesty International Filmpreises: https://www.amnesty.de/informieren/amnesty-journal/deutschland-berlinale-amnesty-filmpreis-the-strangers-case-empathisches-kino-der-menschenrechte

Unterstützer:innen und Kooperationsangebote

Das Projekt „Flucht“ wird unterstützt von:

Sea-Watch

 

 
United4Rescue
 
 
Terre des Femmes

 

 
JMD Kreis Soest

 

Stadt Lippstadt Fachdienst Soziales und Integration

 
Deutsche Angestellten-Akademie (Region NRW)

 

und

 

Brandt Andersen, dem Regisseur, Drehbuchautor und Produzenten von 
„The Strangers‘ Case“






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